Gizeh

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Gizeh, Kairo, Ägypten

Kairo ist die Hauptstadt Ägyptens und die größte Stadt der arabischen Welt.
Entdecken Sie Kairo und Umgebung:

Pyramiden von Gizeh
Die Pyramiden von Gizeh nahe Kairo gehören zu den bekanntesten Bauwerken der Menschheit. Nach der Zerstörung aller übrigen sechs Weltwunder der Antike sind sie als letztes erhalten geblieben. Die Pyramiden werden von den Ägyptern El Ahram („die Heiligtümer“) genannt und erheben sich auf einer Hochfläche, einem Ausläufer der westlichen Wüste etwa acht Kilometer südwestlich der Stadt Gizeh (Gîza), einem Kairoer Vorort. Die Pyramiden befinden sich somit rund 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, direkt an der Pyramidenstraße (Scharia el-Ahram).
Die Theorie zur Funktion der Pyramiden besagt, dass diese vor etwa 4500 Jahren in einem Zeitraum von ungefähr 100 Jahren in der 4. Dynastie als Grabstätten dreier Pharaonen gedacht waren. Sie bilden das Zentrum einer riesigen Nekropole des Alten Reiches. Die mittlere der drei Pyramiden ist die Chephren-Pyramide, während die bekannteste und größte die Cheops-Pyramide ist. Die Chephren-Pyramide wirkt wegen ihres circa 10 Meter höher gelegenen Standortes etwas größer als die tatsächlich größere Cheops-Pyramide. Zusammen mit der dritten, der Mykerinos-Pyramide, wurden sie 1979 als Kulturdenkmal von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen.
Die Grabstätten sind das Ergebnis einer theologischen Entwicklung und einer brillanten technologischen Leistung, die den alten Baumeistern noch heute kein Architekt oder Statiker so einfach nachmachen könnte. In den Glaubensvorstellungen von einem ewigen Leben war der Pharao, der als Sohn Sonnengottes galt, der Vermittler zwischen Erde und Kosmos. Die Entwicklung einer zunehmend ausgeklügelten Grabstätte, von der Mastaba über die Stufenpyramide zur „echten“ Pyramide, sollte dem Herrscher nach seinem Tod den Aufstieg zum Firmament ermöglichen. Durch die dortige Vereinigung mit seinem Vater, dem Sonnengott Re, garantierte er seinem Volk Stärke und dem Land Fruchtbarkeit. Deshalb wurde er nach seinem Dahinscheiden auch verehrt.
Im Osten einer Pyramide stand der Totentempel, der über einen Aufweg mit dem Taltempel verbunden war. Zum Taltempel, der seinerseits mit dem Nil verbunden war, wurde der tote Pharao wahrscheinlich in einer Barke zur Einbalsamierung gebracht. Eine Pyramide war einzig dem Pharao und seiner Gemahlin als Begräbnisstätte vorbehalten. Die Pyramide stellte die uneingeschränkte Macht der Pharaonen dar und gilt bis heute als Symbol der pharaonischen Kultur schlechthin.

Die Große Sphinx von Gizeh
Die Große Sphinx von Gizeh ist die wohl berühmteste und größte Sphinx und ragt schon seit mehr als viereinhalb Jahrtausenden aus dem Sand der ägyptischen Wüste. Sie stellt einen liegenden Löwen mit einem Menschenkopf dar und wurde in der 4. Dynastie circa 2700–2600 v. Chr. errichtet. Die Figur ist circa 73,5 Meter lang, sechs Meter breit und circa 20 Meter hoch. Allein die Vorderpfoten haben eine Länge von etwa 15 Metern. Farbreste am Ohr lassen darauf schließen, dass die Figur ursprünglich bunt bemalt war.
Die Figur wurde aus dem Rest eines Kalksteinhügels gehauen, der als Steinbruch für die Cheops-Pyramide diente. Neben der Sphinx wurde ein Tempel errichtet, der mit dem Taltempel der Chephren-Pyramide fast exakt in einer Linie liegt. Thutmosis IV. errichtete zwischen den Pranken der Sphinx eine Stele, die sogenannte „Traumstele“, deren Inschriften aus seinem Leben berichten.
Der Ursprung des arabischen Namens Abu l-Haul („Vater des Entsetzens“) ist nicht klar. Wozu die Sphinx diente, ist ebenso unbekannt, möglicherweise sollte sie das Plateau von Gizeh bewachen. Der deutsche Ägyptologe Herbert Ricke meint, dass die Statue zum Sonnenkult gehörte und Harmachis („Horus im Horizont“ – Heru-em-achet) darstellt, einen Aspekt des Sonnengottes Horus. Möglicherweise ist die Statue aber auch ein Bild des Pharaos Chephren, dargestellt als Horus, oder auch ein Abbild des Cheops. Mark Lehner, der von 1979 bis 1983 an dem Sphinx geforscht hat, favorisiert wie andere Chephren als Erbauer. Der deutsche Ägyptologe Rainer Stadelmann bevorzugt dagegen König Cheops. Mit modernsten Methoden wurden in letzter Zeit andere Abbildungen und Statuen dieser beiden Pharaonen mit dem Kopf des Sphinx verglichen, eine eindeutige und zweifelsfreie Zuordnung war jedoch noch immer nicht möglich.
Sicher scheint hingegen, dass man die Sphinx im Neuen Reich als eine Verkörperung des Sonnengottes Re-Harachte ansah. Sie war mehrmals im Sand der Wüste begraben und noch im 19. Jahrhundert war nur der Kopf sichtbar. Diesem Umstand ist wohl die gute Erhaltung zu verdanken. Doch in den letzten Jahrzehnten litt die über 4500 Jahre alte Sphinx stark unter dem Smog der nahe gelegenen Metropole und einem ständig steigenden Grundwasserspiegel. Jahrelange aufwendige Restaurierungsarbeiten lassen sie heute in neuem „Glanz“ erstrahlen.

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