Tallinn, Tallinn und Umgebung, Estland · August 2019
Im August reisten wir für 10 Tage nach Estland. Eine der drei völlig unterschätzten Ostseerepubliken kurz vor der russischen Grenze. Gerade einmal so groß wie die Schweiz stellt es sich als ein ausgezeichnetes Reiseland mit vielen Möglichkeiten heraus.
So erreicht man Estland mit dem Flugzeug, der Fähre, dem Kreuzfahrtschiff oder auf dem Landweg mit dem Camper. Wir selbst wählten das Flugzeug, da man in gerade einmal zwei Stunden Nonstop dorthin fliegen kann. Vor Ort mieteten wir uns einen Mietwagen und damit ging die Reise auch schon los. Insgesamt hatten wir auf der Tour vier Stationen: Tallinn, den Laheemaaa Nationalpark, den Soomaa Nationalpark und die größte Insel des Landes Saaremaa.
Alles in allem betrachtet eignet sich Estland für Naturliebhaber und Menschen, die einfach mal fernab vom Alltagsstress und der Hektik Urlaub machen möchten. Die Esten sind ein sehr freundliches Volk und sehr nett und aufgeschlossen gegenüber Touristen.
Im Vergleich zu Deutschland, gibt es in Estland nur wenig Verkehr und wenige Straßen. Dementsprechend macht es das Auto fahren sehr entspannt. Stau gibt es so gut wie gar nicht.
Auch das Essen ist der Wahnsinn. Die Küche ähnelt der Deutschen und Polnischen sehr. Serviert wird oft Fleisch mit Kartoffeln und dazu Kraut. Also sehr deftig. Doch auch für Vegetarier findet sich immer etwas.
Erste Station: Tallinn
Nicht ohne Grund zählt diese wunderschöne Altstadt mit zu den schönsten in Europa.
Besonders sehenswert:
- Rathausplatz mit seinem Souvenir-Markt am Mittwoch
- Straßen Pikk und Lai, welche zum staunen einladen und die Geschichte Tallinns erzählen
- Domberg mit der Alexander-Newski-Kathedrale und der Domkirche St. Marien (hier unbedingt hoch auf den Turm, er bietet eine traumhafte Aussicht)
- Kiek in de Kök - für alle, die etwas über die Geschichte Estlands und die Eroberungszeit der Dänen erfahren möchten
Bei dem Besuch von mehreren Museen/Kirchen empfielt sich die Tallinn Card zu kaufen.
Da Tallinn, im Vergleich zum restlichen Land, eher preisintensiv ist, schliefen wir in einem Hostel mitten in der Stadt. Wer es dagegen komfortabler wünscht, findet für sich das passende Hotel. Obwohl der Tourismus noch in den Kinderschuhen steckt, bietet Tallinn eine breite Masse an Unterkünften.
Am letzten Tag unserer Reise wählten wir ein Hotel in Nähe des Flughafens, da unser Flug sehr zeitig ging und wir keine weite Strecke mehr zurücklegen wollten.
Hier kannn ich das Hestia Hotel Susi empfehlen. Entgegen der Bewertung bei HolidayCheck waren die Zimmer sehr sauber und groß. Da wir zeitig weg mussten und dementsprechend nicht frühstücken konnten, wurde uns ein Lunchpaket zusammengestellt.
Zweite Station: Laheemaa Nationalpak
Der Laheemaa Nationalpark ist der größte in Estland. Er liegt im Norden und ist in einer Stunde von Tallinn aus zu erreichen. Hier schliefen wir in einer kleinen und einfachen Hütte mit Outdoor Küche und Bad. Im Gutshof Sagadi befindet sich auch ein Hotel. Von hier aus erreicht man die schönsten Orte des Nationalparks sehr schnell.
Meine Highlights:
- Ordensburg in Rakvere, welche das mittelalterliche Leben sehr eindrucksvoll präsentiert
- Gutshöfe Sagadi und Palmse ( in Palmse befindet sich eine altertümliche Taverne, nur zu empfehlen!)
- Wanderung um die Findlingshalbinsel mit dem Dorf Käsmu - für Naturliebhaber genau das richtige
- das verschlafene Fischerdorf Altja - eignet sich für einen Spaziergang und leckeres Essen in der Taverne
- Kahala Järv ist das größte Hochmoor im Nationalpark und bietet eine breite Masse an Informationen
Dritte Station: Soomaa Nationalpark
Im süden des Landes befindet sich der Soomaa Nationalpark. Im verglich zum Laheemaa Nationalpark ist er weniger touristisch erschlossen. Der Vorteil daran ist, dass hier auch weniger Menschen unterwegs sind und man die Natur noch mehr genießen kann.
Seine Besonderheit ist die fünfte Jahreszeit - die Überschwemmung. Diese findet jährlich im Vorfrühling statt. Zu dieser Zeit entdeckt man den Nationalpark am besten mit einem Boot. Doch auch im restlichen Jahr ist es ein gutes Fortbewegungsmittel um die Landschaft zu erkunden. Im Guesthouse in der Nähe von Riisa mieteten wir uns ein Kanu und verbrachten 12km auf dem Wasser und 3km am Land und liefen über das Moor. Dies eignet sich auch für Mutige zum Baden.
Etwa 70km von Soomaa entfernt, befindet sich die Küsten- und Kurstadt Pärnu. Hier schlenderten wir durch die Straßen und entspannten an der Ostsee. Trotz kühler Temperaturen trauten wir uns mit den Füßen ins Wasser. Im Juni bis Anfang August kann man hier schön entspannen und baden.
Vierte Station: Saaremaa
Unsere letzte Station, bevor es wieder nach Tallinn ging, führte uns nach Saaremaa. Mit der Fähre kommt man halbstündlich vom Festland auf die Insel und Andersherum. Dementsprechend beträgt die Fahrzeit auch nur 30 Minuten.
Das gehört auf die Route:
- Windmühlen in Angla - von ehemals über 800 Windmühlen können einige wenige noch besucht und betreten werden
- Kuressaare als Stadt und die Bischofsburg, welche als Museum genutzt wird und die Geschichte und Entwicklung Estlands zeigt
- bei Niedrigwasser lohnt sich der Besuch des Nationalparks Vilsandi - nasse Füße bekommt man dennoch
- im Norden befindet sich die Steilküste Panga, ein Trampelpfad führt entlang der Küste und bietet eine schöne Sicht
- der Meteoritenkrater in Kaali erfreut sowohl Geologie Fans als auch alle Anderen
Wie Sie sehen ist Estland einfach nur traumhaft und zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Sei es im Sommer zum Baden, Wandern oder Rad fahren, im Frühjahr um den Soomaa Nationalpark in der fünften Jahreszeit zu erleben oder zu Weihnachten um das traumhafte Tallinn mit seinem Weihnachtsmarkt zu besuchen.
Trotz der zehntägigen Rundreise haben wir noch nicht alles in Estland gesehen und fahren auf jeden fall noch einmal in das Land.
Wenn Sie genau so begeistret wie wir von Estland sind und es kennen lernen möchten, dann kommen Sie gerne bei uns vorbei. Wir beraten Sie gerne zu Ihrem Traumurlaub in Estland!
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