Boston, Massachusetts, USA · August 2017
Wenn man an USA denkt, denken die meisten wohl an Washington, New York, San Franzisko oder New Orleans oder an die faszinierenden Nationalparks mit beeindruckenden Naturschauspielen. Zumindest ging es mir so, bevor ich das erste Mal beruflich in die USA flog. Jetzt wohne und arbeite ich aber schon seit ein paar Jahren in Boston und ich entdecke immer noch neue, interessante Ecken der Stadt. Die Stadtgeschichte geht natürlich nicht auf die Antike zurück, aber Boston ist die älteste Stadt in den USA und zeichnet sich durch Internationalität, wichtige historische Ereignisse und Innovationen, den europäischen Flair und einen hohen Bildungsstand aus.
Boston war der Anlaufpunkt der meisten europäischen Einwanderer, was sich immer noch in den verschiedenen Stadtteilen widerspiegelt. Während des 18. und 19. Jahrhunderts war Boston das Zentrum politischen Geschehens. Hier startete mit der Boston Tea Party der Weg in die Unabhängigkeit, hier wurde die Unabhängigkeitserklärung verlesen und Boston war die Hochburg der Anti-Sklaven-Bewegung. Die erste öffentliche Schule des Landes wurde hier gegründet, die Nähmaschine wurde hier erfunden, die Ether Narkose in der Medizin wurde hier etabliert, und die erste Untergrundbahn wurde hier gebaut.
Durch ihre geographische Lage hat die Stadt und ihre Umgebung aber auch noch anderes als Kultur und Geschichte zu bieten. Es gibt zahlreise kilometerlange Sandstrände für Wasserratten und Natur pur in den nahegelegenen Parks und Reservaten in New Hampshire und Maine, in denen man tagelang wandern oder paddeln kann. Manchmal sieht man sogar Bären und Elche (ein für mich tolles und beeindruckendes Ereignis). Sollte man zufällig im späten September oder frühen Oktober kommen, ist es natürlich ein Muss, sich die überwältigenden Farben des Indian Summers anzugucken, für die Neuengland berühmt ist.
Sicherlich muss man sich bei einem meist kurzen Aufenthalt entscheiden und bleibt meistens in der Stadt, aber es lohnt sich auch, Urlaub im Umland zu machen und für ein paar Tage nach Boston zu kommen.
Das typische Nord-Südgefälle aus Deutschland findet man auch in Amerika wieder. Ich spiele hier auf die nicht immer falschen Vorurteile an, dass Menschen aus dem Norden unfreundlich und stur, im Süden aber freundlich und offen sind. So allgemein kann man das natürlich nicht sagen, aber ein bisschen stimmt das schon. Die Bostoner sind typische Großstadtmenschen, die nicht immer freundlich aber dennoch sehr hilfsbereit sind, wenn man als Tourist Auskunft erfragt. Erstaunlicherweise wird auch viel deutsch gesprochen und viele Studenten und junge Berufstätige sind aus Deutschland. Meine kaum englisch sprechende Schwägerin ist hier alleine sehr gut mit Händen und Füßen zurecht gekommen.
Bezahlt wird natürlich in Dollar, aber es lohnt sich eigentlich nicht, Geld in Deutschland zu tauschen; Auf gar keinen Fall sollte man versuchen, Euros hier vor Ort einzutauschen, da man dafür horrende Gebuehren bezahlen oder zu einem schlechten Kurs tauschen muss. Man kann an jedem Geldautomaten (ATM) mit der deutschen EC Karte Geld abheben. Sinnvoll ist es, eine Kreditkarte mitzubringen. Sogar den Kaffee bei Starbucks, Fahrkarten und andere Kleinigkeiten bezahlt man hier mit Karte. Ich persönlich habe eigentlich nie Bargeld dabei.
Boston wird jedes Jahr von ca. 18 Millionen Menschen besucht. Grund genug also für die vielen jährlichen Veranstaltungen, Festivals und organisierten Rundfahrten, auf die ich später noch detaillierter eingehe; Es gibt zwei große Touristeninformationen, eine im Boston Common und eine im Prudential Center. Dort kann man sich kostenlose Stadtpläne abholen.
Wie in allen großen Städten gibt es Touristen Pässe, die einem zu vergünstigten Eintrittspreisen verhelfen. Der City Pass fur derzeit $44 für Erwachsene und $24 für Kinder beinhaltet den Eintritt ins New England Aquarium, Museum of Fine Arts, Museum of Science, Skywalk Observatory, Harvard Museum of Natural History und Peabody Museum of Archeology oder John F. Kennedy Presidential Library and Museum. Das GoBoston Ticket kann man für einen oder mehrere Tage kaufen und es beinhaltet die Eintritte für über 70 Attraktionen in und um Boston.
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